Der Produktionsstandort an der Halberstädter Straße sei bereits aufgrund unzureichender Auftragssituation seit sehr geraumer Zeit unterausgelastet. Nur mit einem strategischen Investor, der Produktionsauslastung mitbringt, wäre eine wirtschaftlich verantwortbare Betriebsfortführung darstellbar. Ein solcher konnte zur Sicherung des Fortbestands des Betriebs in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht gefunden werden. Die anhaltend defizitäre Geschäftsentwicklung und die damit verbundenen wirtschaftlichen Herausforderungen machen es demnach auch aus insolvenzrechtlichen Gründen unumgänglich, den Geschäftsbetrieb nunmehr Ende des Monats einzustellen, heißt es in der Pressemitteilung.
Am Betriebsstandort in der Halberstädter Straße arbeiten rund 206 Beschäftigte, die von der Unternehmensleitung sowie dem Generalbevollmächtigten Jan Groß in einer Mitarbeiterinformationsveranstaltung über die Entwicklung informiert wurden. „So gerne wir diesen Schritt vermieden hätten – in diesem Fall ist er leider unumgänglich. Weitere Verluste in der Fortführung sind mit den insolvenzrechtlichen Verfahrenszielen einer bestmöglichen Gläubigerbefriedigung nicht vereinbar “, so der Sachwalter Stefan Meyer. Bis zuletzt hatten die Beteiligten alles versucht, um potenzielle Investoren zu finden. „Es war bereits von Anfang an absehbar, dass der Geschäftsbetrieb vom „Paderborner Kühlhaus“ nur mit einem Investor wirtschaftlich fortgeführt werden kann, der neue Aufträge und unter anderem ein gesamtheitliches Zukunftskonzept mitbringt“, sagt der Generalbevollmächtigte Jan Groß.
Für die betroffenen Mitarbeiter wurde eine Transfergesellschaft eingerichtet. Diese Maßnahme soll der Belegschaft bei der beruflichen Neuorientierung unterstützen und den Übergang in neue Beschäftigungsverhältnisse im ersten Arbeitsmarkt erleichtern.
Nicht betroffen von der Werksschließung und den Maßnahmen zur Einrichtung einer Transfergesellschaft ist der Hauptstandort der Stute Nahrungsmittelwerke in der Abtsbrede. Der dortige Geschäftsbetrieb läuft unverändert und unvermindert fort. Hier wird der M&A Prozess zur Suche nach einem möglichst strategischen Investor fortgesetzt; daneben ist aber auch eine Eigensanierung über einen Insolvenz- und Sanierungsplan (ohne einen externen Investor) gut denkbar und in konkreter Vorbereitung. Insoweit bleiben alle Beteiligten zuversichtlich, dass das Kerngeschäft der Stute Gruppe erhalten, restrukturiert und noch im laufenden Jahr 2024 in eine wirtschaftlich stabile Zukunft überführt werden kann, heißt es in der Mitteilung abschließend.