Reh Kendermann Keller (Bild: Steffen Henkel / Reh Kendermann)

Reh Kendermann Keller (Bild: Steffen Henkel / Reh Kendermann)

Reh Kendermann meistert schwieriges Jahr mit positivem Ausblick

Die Reh Kendermann Weinkellerei schloss das Geschäftsjahr 2023/24 mit einem Umsatz von rund 80 Mio. Euro ab, was einem Rückgang von sieben Prozent entspricht. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen – Inflation, volatilem Verbraucherverhalten und hoher Zinsen – erholt sich das Unternehmen seit den letzten Monaten des Geschäftsjahres und blickt zuversichtlich in die Zukunft. Investitionen am Standort Bingen stärken die Wettbewerbsfähigkeit.

Während das Inlandsgeschäft Zuwächse verzeichnete, litt der Export. Besonders problematisch war der britische Markt, wo steigende Alkoholsteuern und der Preisdruck durch Discounter das Geschäft belasteten. Dagegen entwickelten sich die Märkte in den baltischen Staaten, Irland und Schweden positiv. In Kanada entspannte sich die Lage nach vorherigen Belastungen durch hohe Logistikkosten.

Die internationalen Tochtergesellschaften entwickelten sich stabil: Die Carl Reh Winery in Rumänien verbesserte ihr Ergebnis, und North South Wines in England beendete das Geschäftsjahr erfolgreich. Das Weingut Napier in Südafrika kämpfte hingegen mit Inflation und sinkendem Absatz.

Markenseitig setzte Weinhaus Reh Kendermann seinen Wachstumskurs fort, während Black Tower, die wichtigste Exportmarke, im schwierigen britischen Markt Rückgänge verzeichnete. Ein Relaunch der Marke soll ab Sommer neuen Schwung bringen. Die Marke Strandgut behauptete sich mit 1,5 Mio. verkauften Flaschen als führende Weinschorle im RTD-Segment.
Am Hauptsitz in Bingen investierte Reh Kendermann 1,5 Mio. Euro in ein neues Tanklager, eine Photovoltaikanlage und ein modernes Warenwirtschaftssystem. Zudem stellte die Kellerei erstmals drei Auszubildende aus der Ukraine ein, die in verschiedenen Bereichen geschult werden.
Reh Kendermann baut seine Kompetenz im Bereich alkoholfreier Weine aus. Der Riesling vom Kalkstein alkoholfrei verzeichnete erneut Wachstum, und ein Kompetenzcenter für alkoholfreie Weine wurde eingerichtet, um in diesem wachsenden Segment zukunftssichere Konzepte zu entwickeln.

Geschäftsführer Alexander Rittlinger bleibt trotz der Herausforderungen optimistisch: „Wir sind die kleinste Weinkellerei unter den Großen, agieren flexibel und haben kurze Entscheidungswege. Wir haben unsere Prozesse intern so optimiert, dass wir uns einen guten Ruf als liefertreuer Partner erarbeitet haben".

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