Studienautor Johanten Doornkaat Koolman, Manager bei W&P, betont: „Zukunftsorientierte Spirituosenunternehmer müssen jetzt aktiv werden, um auf die Herausforderungen von morgen zu reagieren!“
Das belegten persönliche Interviews im Rahmen der Studie von 2023 bis 2024 mit 21 Top-Entscheidern verschiedener, zukunftsorientierter Spirituosenunternehmen in der DACH-Region – unter anderem Henkell-Freixenet, Kirsch Import, Euro-Alkohol und die Sasse Feinbrennerei. Aus Sicht der befragten Top-Manager seien die vier größten kurzfristigen Druckpunkte für das DACH-Geschäft mit der Spirituose Veränderungen im Konsum durch den Mega-Trend Gesundheit (86 Prozent), die Ausschöpfung der Möglichkeiten von E-Commerce, Social Media und anderen digitalen Kanälen (86 Prozent), die Nutzung des kurzfristig relevantesten Produkttrends Ready-to-Drinks (85 Prozent) und ein gleichbleibend hohes Niveau der Herstell- und Gemeinkosten (81 Prozent).
Die fünf relevantesten langfristigen Baustellen sehen die Befragten in der Abhängigkeit von externen Rohstoff-Limitationen (84 Prozent), der unternehmerischen Abhängigkeit von regulatorischer Toleranz und gesellschaftlichen Konventionen rund um Alkoholkonsum (76 Prozent), mangelnder Digitalisierungskompetenzen als Bedrohung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit (72 Prozent, mit Ausnahme größerer Akteure), alternden Konsumenten und Arbeitnehmern 67 Prozent) und ineffizienten Kostenstrukturen (66 Prozent).
Klar sei: Auch Themen wie Nachhaltigkeit, Künstliche Intelligenz und der Lifestyle-Trend zum bewussten Alkoholverzicht treiben Führungspersönlichkeiten der Branche um. Entsprechend ihre Impulse für Handlungsoptionen: Eine professionelle Digitalisierungsstrategie sei im konservativ geprägten DACH-Spirituosengeschäft dringend angezeigt – hier seien sich die Befragten mit 90 Prozent nahezu einig. Weiterhin hielten es 83 Prozent für sehr wichtig, Beteiligungen, Allianzen und sonstige Kooperationen dringend zu überdenken und anzustoßen. Darüber hinaus brauche es Mut, in Wachstumsregionen und -kategorien zu investieren (70 Prozent). Bei über der Hälfte der Befragten gelten zudem Portfolioerweiterungen, Neuausrichtungen sowie Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen als „sehr attraktive“ Maßnahmen, wie es heißt.