Bei der 104. Tagung wurde eine neue Arbeitsgruppe für die CIP-Reinigung gebildet, die sich mit den bestehenden CIP-Richtlinien auseinandersetzen wird, um den aktuellen Anforderungen der Industrie in vollem Umfang gerecht zu werden. Altersbedingt sind zwei Mitglieder der AG Wasser ausgeschieden. Erfreulicherweise konnten aber bereits neue Mitglieder gewonnen werden. Die AG Gebinde und Produktausstattungsmittel stellte den aktuellen Stand der Methodenaktualisierung vor. In Kürze soll ein erste Teil der ca. 100 Methoden mebak.org online gestellt werden. Dieser erste Teil umfasst sieben Kapitel für Glasflaschen und Getränkedosen, sowie dazugehörige Themen wie Kronkorken, Klebstoff und Etiketten. Bis zur drinktec 2025 plant die AG Mikrobiologie die aus aktuell 96 Methoden bestehende Sammlung ins Englische zu übersetzen und online zu stellen. Zudem steht eine kleine Erweiterung mit Fokus auf Hygiene für dieses Kapitel an, die dann „druckfrisch“ über die Online-Methodendatenbank abgerufen werden kann.
Gerade mit Hinblick auf die steigenden Verkaufszahlen von alkoholfreiem Bier und Radler, ist die Reinheit der eingesetzten (Gärungs-)Kohlensäure von immer größerem Brauereiinteresse. Die neue Methode soll sowohl für Brauereien als auch AfG-Hersteller zur Qualitätskontrolle des eingesetzten CO2 dienen.
John Brauer (Executive Officer EBC) wurde zeitweise online zugeschaltet und es wurde sich über verschiedene Themen ausgetauscht, beispielsweise die Kennzeichnung „(IM)“ am Ende des Methodentitels. „IM“ steht für „international method“ und erfolgt in Abstimmung mit der ASBC, sofern die Methode inhaltlich deckungsgleich ist, die Validierung zur Reproduzier- und Wiederholbarkeit den statistischen Kriterien entsprechen und Labore sowohl aus Amerika als auch Europa teilnehmen. Eine Einführung der „(IM)“ bei der MEBAK zur Harmonisierung der entsprechenden Methoden wird von allen Seiten als vorteilhaft angesehen. Weiterhin berichtete John Brauer, dass die EBC eine Methode für die Bestimmung von Xanthohumol in Bier einführen wird.
Dr. Roman Benes wurde zur Tagung ein weiteres Mal eingeladen. Er konzipierte und entwickelte das Messgerät Alcolyzer, das auf Nahinfrarotspektroskopie zur Alkoholmessung in alkoholischen Getränken basiert. Dieses Messverfahren wurde patentiert, er ist der Haupterfinder. Seit 2022 ist er am Forschungsinstitut für Brauen und Mälzen in Prag teilzeitbeschäftigt, wo er die optische Degradation von Bier untersucht und neue Messmethoden zu ihrer Bestimmung entwickelt. In seinem Vortrag „Mögliche Bestimmung der optischen Stabilität des Bieres“ legte Dr. Roman Benes eindrucksvoll die Zusammenhänge der Bildung von Lichtgeschmack in Grünglasflschen dar. In den Ergebnissen der untersuchten Merkmale Iso-Humulon, Riboflavin, Wellenlänge und Schwefelquelle konnten direkte Korrelationen hergestellt werden. Dr. Roman Benes wurde einstimmig in die MEBAK gewählt.