Knapper Vorrat an Apfelsaft: Nur die Hälfte der Vorjahresmenge bislang gekeltert

Die Keltersaison 2023 bereitet dem Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) Sorgen, da bisher nur die Hälfte der Apfelernte im Vergleich zur Vorjahreswoche verarbeitet wurde.

Bild: VdF

Die aktuelle Herausforderung ist das Ergebnis mehrerer Faktoren. Die Streuobsternte, die bereits im Juli auf sehr niedrigem Niveau von 300.000 t geschätzt wurde, erfüllt zum Teil nicht einmal diese Erwartungen. Dies führt dazu, dass die Liefermengen an vielen Orten mit dem historisch niedrigen Frostjahr 2017 verglichen werden. Offenbar hat die Erntekapazität der Streuobstwiesen aufgrund der drei trockenen Sommer der letzten Jahre stärker abgenommen als befürchtet.

Ein weiterer erschwerender Umstand in diesem Jahr ist die sogenannte „Alternanz". Bei diesem Wechsel zwischen starken und schwachen Erntejahren ist in diesem Jahr ein schwaches Jahr an der Reihe. Dies führt landesweit zu geringeren Erntemengen.

Bedauerlicherweise können auch die Tafeläpfel, die auf dem Frischmarkt verkauft werden, den Fruchtsaftproduzenten nicht helfen. Der Verkauf von Tafeläpfeln läuft gut, da es keine Überbestände an Lageräpfeln gibt, die den Markt belasten. Daher gibt es weniger Ausschussware für die Fruchtsaftproduktion, was wiederum die Preise erhöht. Auch in anderen Verarbeitungsbereichen, wie der Schälapfelproduktion, ist die Nachfrage größer als in den Vorjahren, wodurch die gesamte Abnehmerseite eine deutlich kleinere Ernte teilen muss.

Die Mehrheit der Verarbeitungskampagne wird voraussichtlich in den nächsten drei Wochen abgeschlossen sein, und es ist unwahrscheinlich, dass es zu einer wesentlichen Steigerung der Rohwareanlieferungen kommt.

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