Eine solche Maßnahme sei für den Sektor katastrophal. Die Europäische Kommission solle ihre Entscheidung schnell überdenken: „Die EU-Kommission muss u. a. Spirituosen von der Liste der europäischen Vergeltungsmaßnahmen streichen“, so Angelika Wiesgen-Pick, Geschäftsführerin des BSI.
Sollten die Zölle zum 1. April 2025 in Kraft treten, würden sie sich äußerst negativ auf Spirituosenunternehmen auswirken. Denn das 1997 geschlossene gegenseitige Null-Zoll-Abkommen, bei dem die Zölle auf Spirituosen abgeschafft wurden, hätten zu einem bemerkenswerten Wachstum des transatlantischen Handels von 450 Prozent bis 2018 – bevor die ersten Vergeltungszölle eingeführt wurden, geführt.
Bereits durch die ersten Vergeltungszölle im Jahr 2018 seien die Ausfuhren von EU-Whisk(e)ys um 37 Prozent in die EU zurückgegangen – auch die Importe von Whisk(e)ys nach Deutschland waren in dieser Zeit um 7 bis 10 Prozent rückläufig, heißt es weiter.
2018 seien im Zuge der ersten Zolleinführungen die Ausfuhren von Likören und Spirituosen aus der EU in die USA aufgrund der eingeführten Zölle um knapp 30 Prozent gesunken. Das sei in der derzeitigen wirtschaftlich sehr nachteiligen Lage katastrophal für den deutschen Spirituosenmarkt, der auch in Zukunft auf Exportmärkte bei gesättigten deutschen Märkten angewiesen sei.
„Wir appellieren daher an die deutschen Behörden auf höchster Ebene bei der EU-Kommission zu intervenieren, um sofort u. a. Spirituosen aus den europäischen Gegenmaßnahmen zu streichen, denn Spirituosen können nicht länger als Druckmittel in Konflikten der USA und der EU genutzt werden, die nichts miteinander zu tun haben“, so Wiesgen-Pick.