Der Vorstand des Fachverbands Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel (FKN) v.l.n.r.: Stephen Naumann (Elopak), Stephan Karl (Tetra Pak) und Volker Bubacz (SIG Combibloc). (Bild: FKN)

Der Vorstand des Fachverbands Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel (FKN) v.l.n.r.: Stephen Naumann (Elopak), Stephan Karl (Tetra Pak) und Volker Bubacz (SIG Combibloc). (Bild: FKN)

Gemeinsamer Einsatz der Hersteller ist Basis für hohe Recyclingfähigkeit von Getränkekartons

Auf 18.000 t pro Jahr ist die Recyclinganlage Palurec im Chemiepark Knapsack ausgelegt. Das ist die Hälfte aller pro Jahr in Deutschland anfallenden Kunststoff-Alu-Bestandteile aus Getränkekartons, die auch PolyAl genannt werden. Die zweiten 18.000 t werden voraussichtlich eine weitere Recyclinganlage für PolyAl ab Mai abdecken. Das erfuhren die Teilnehmer eines exklusiven Presserundgangs bei Palurec.

Fast genau drei Jahre nach der Eröffnung der Palurec, führte Palurec-Geschäftsführer Andreas Henn ausgewählte PressevertreterInnen durch sein Werk. Anschließend bestand die Chance, mit den Geschäftsführern der drei deutschen Getränkekarton-Hersteller ins Gespräch zu kommen: Stephan Karl (Tetra Pak), Volker Bubacz (SIG Combibloc) und Stephen Naumann (Elopak). Allen dreien war in Ihren Statements besonders wichtig, dass man als gesamte Branche im Sinne der Herstellerverantwortung gehandelt habe.

Der FKN-Vorsitzende Stephan Karl betonte, jeder einzelne EuroCent der in die Anlage investierten 8 Millionen Euro habe sich mehr als gerechnet. Die stoffliche Verwertung von PolyAl sei auch wichtig, um die Vorgaben zur Recyclingfähigkeit in der noch nicht final verabschiedeten EU-Verpackungsverordnung einzuhalten. Stephen Naumann machte deutlich, dass ab 2030 Verpackungen mit weniger als 70 Prozent Recyclingfähigkeit voraussichtlich nicht mehr auf den EU-Binnenmarkt gebracht werden dürften. Damit werde die Recyclingfähigkeit von Verpackungen zur „License to operate“. Volker Bubacz plädierte an die Politik, dem in Deutschland gut funktionierenden Recycling und der dahinterstehenden Sammel- und Recyclinginfrastruktur müsse offen gegenübergestanden werden. Die Palurec-Anlage zeige, dass das Recycling sehr gut funktioniere.

In seiner Keynote zur Bedeutung der Palurec wies Recycling-Experte Dr. Joachim Christiani (Cyclos HTP) darauf hin, dass schon mit Betriebsstart der Anlage Getränkekartons eine hochgradige Recyclingfähigkeit von deutlich über 90 Prozent erreicht hätten. Dieser Anteil wachse weiter. Treiber dieser vorbildlichen Entwicklung, sei von Anfang an der gemeinsame Einsatz der Hersteller gewesen. Diese hätten mit Ihrem Engagement eine Blaupause für gelebte Produktverantwortung gegeben.

Weitere Beiträge