Siegbert Meier zieht sich aus der Familienbrauerei Bauhöfer zurück

Siegbert Meier, der als Geschäftsführer die Geschicke der Brauerei Bauhöfer 23 Jahre lang geleitet hat, hat die Familienbrauerei zum Ende des vergangenen Jahres 2023 verlassen.

Nach Stationen bei Moninger in Karlsruhe und Streb Getränke in Gaggenau hatte der Großhandelskaufmann im Januar 2001 auf Zuruf von Eugen Bauhöfer in der Ulmer Familienbrauerei begonnen. Im Rahmen einer Betriebsversammlung wurde nun am 12. Januar die Belegschaft über seinen Entschluss informiert. „Nun ist Zeit für Neues und vor allem mehr Freizeit“, Siegbert Meier.

Siegbert Meier, langjähriger Geschäftsführer der Brauerei Bauhöfer, verlässt das Unternehmen. (Bild: Benedikt Spether)

Meier hatte in seiner Zeit als Geschäftsführer das Bier-Sortiment weiter ausgebaut. Hinzu kamen das Oktober Gold, das unfiltrierte Kellerbier Keller No 5, alkoholfreie Biere Null Komma Ulmer, Sportweizen, Naturradler sowie die Spezialität „Eisbock“, die in einer Sektflasche abgefüllt, auch zu einem Liebhaberstück unter Sammlern geworden ist. Spektakulär verlief die Einführung der Schwarzwaldmarie am Markt.

Siegbert Meier hatte zusammen mit Weber Haus Linx auch die Charity-Veranstaltung „Schritt für Schritt helfen“ unterstützt. An diesem Lauf unter der Regie von Ultraläufer Rudolf Mahlburg nahmen alljährlich hunderte von Läufern teil. Der nächste Schritt war der alljährlich stattfindende Bierwandertag. Hier kommen jedes Jahr bis zu 7.000 Wanderer nach Ulm, um Landschaft und Bierspezialitäten zu genießen. Mit von der Partie sind alle Ulmer Vereine. „Ich habe immer den Kontakt zu den Vereinen gepflegt“, war Siegbert Meier dieses Netzwerk besonders wichtig. Auch die Schulungen für Bürgermeister und Politiker im Anstechen eines Fassbiers war dem scheidenden Geschäftsführer ein großes Anliegen. 

In seine Ära fällt auch der Umzug der Verwaltung im Jahr 2003 ins ehemalige Stammhaus der Bauhöfer-Familie. Bei einem Brand im „Braustübl“ an Weihnachten 2003 entstand ein Schaden in Höhe von einer halben Million. Die Wiedereröffnung der Gastronomie konnte erst wieder im Frühjahr 2004 erfolgen. 2008 wurde eine neue Flaschenwaschmaschine installiert sowie die Flaschenfüllerei überarbeitet. 2010 erfolgte der Umbau des Sudhauses. Statt Kupferkessel hielten nun welche aus Edelstahl Einzug. 2019 stellte die Brauerei um auf ein modernes Dampfkessel-System. Damit war man nicht länger vom Heizöl abhängig. Außerdem wurde unter Meiers Ägide der Fuhrpark erneuert sowie das Festplatzequipment stark ausgebaut.

Die Einführung des Six-Packs im Jahr 2014 erwies sich als richtungsweisend. Mit im Boot ist hier nach wie vor die Lebenshilfe Achern. „Das Team der Lebenshilfe hat bisher bestimmt eine Million Six-Packs für uns verpackt, eine Win-Win-Situation.“ Inzwischen werden von der Lebenshilfe 13 Sorten verarbeitet. 

Der scheidende Geschäftsführer ist überzeugt, dass seine Nachfolgerin Katharina Waldhecker – sie ist seit 2019 in das operative Geschäft eingebunden – das Familienunternehmen positiv weiterführen wird. Unterstützt wird sie dabei durch die Mitgesellschafterin Elisabeth Bauhöfer und deren Ehemann Alexander Schneider als Braumeister. „Ich wünsche der jungen Generation viel Erfolg und das entsprechende Durchhaltevermögen, unsere Biere weiterhin in der Region und darüber hinaus am Markt zu platzieren.“

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