Deutscher Weinbauverband begrüßt die Entscheidung gegen Pflanzenschutzverbote in sensiblen Gebieten

Das Plenum des EU-Parlamentes hat die Vorschläge für eine EU-Verordnung über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR: Sustainable Use Regulation) abgelehnt.

„Der EU-Verordnungsvorschlag zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) hätte für eine Vielzahl an Weinbaubetrieben existenzbedrohend werden können. Wir haben uns wiederholt gegen Verbote des Pflanzenschutzmitteleinsatzes in sensiblen Gebieten eingesetzt, die zu einem faktischen Berufsverbot in diesen Gebieten geführt hätten. Die Vorschläge der EU-Kommission und auch des Umweltausschusses konnten wir daher so nicht akzeptieren“, so DWV-Präsident Klaus Schneider.

Symbolbild. (Bild: Александр Марченко/stock.adobe.de)

„Es ist gut, dass nach dieser Entscheidung des EU-Parlamentes die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in allen Gebietskulissen weiter möglich sein wird. Das Aus jeglicher Bewirtschaftung von betroffen Rebflächen hätte ansonsten auch die Aufgabe der strukturreichen und schützenswerten Landschaft sowie mittelfristig der vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereiche bewirkt“, ergänzt Generalsekretär Christian Schwörer.

Schneider betont jedoch auch, dass der DWV weiter die Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln unterstützen werde und weiter im Austausch mit Politik und Wissenschaft bleiben möchte. „Das Ziel, zu reduzieren, unterstützen wir, der vorgeschlagene Weg der EU war aber der falsche“. Wie die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln bereits reduziert wurde und weiter reduziert werden kann, hat der DWV in seinem Positionspapier erst dieses Jahr dargelegt.

„Erst durch die Nutzung als Weinbaufläche wird in vielen Schutzgebieten nachweislich die Biodiversität gefördert. Insbesondere in Lagen mit Trockenmauern. Diese sichern seit Jahrhunderten die Steillagen der Weinberge und bieten Lebensraum für schützenswerte Arten“, so Schneider. „Unserer Forderung für eine nachhaltige Bewirtschaftung wird durch die heutige Entscheidung des EU-Parlamentes entsprochen. Das freut uns!“

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