Müller Bräu: Hans Suter geht nach 53 Dienstjahren in den Ruhestand

Nach einer beeindruckenden Karriere von 53 Dienstjahren beim Müller Bräu, einem angesehenen Traditionsbrauer, hat der 77-jährige Hans Suter aus Freienwil seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten.

Hans Suter blickt zufrieden auf sein Arbeitsleben zurück.
(Bild: Tomasz Sikora)

Hans Suter, liebevoll von vielen als „Suter Hans" bezeichnet, hat sorgfältig Notizen auf einem Block vorbereitet, um dem Journalisten von seinen eindrucksvollen Erfahrungen zu berichten. Angesichts seiner über fünf Jahrzehnte langen Dienstzeit bei Müller Bräu ist es durchaus verständlich, dass er sicherstellen möchte, nichts Wichtiges zu vergessen. Die Brauerei war für ihn nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern eine lebenslange Begleitung, die schon sein Vater geprägt hat. „Ich habe sie also von Kindsbeinen an gekannt", erzählt der Freienwiler stolz im Sudhaus der Brauerei. Suter begann seine berufliche Laufbahn nach einer Landwirtschaftslehre beim Müller Bräu und arbeitete zunächst als Logistiker, bevor er 1975 in den Verkauf wechselte. Doch bevor er mit seinen Erzählungen fortfuhr, dankte er seiner Frau. „Wir haben erst vor Kurzem unsere Goldene Hochzeit gefeiert. Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen", betont er.

Eine besonders erfreuliche Erinnerung in seiner langen Karriere ist der Zusammenbruch des Bierkartells. Dieses Kartell hatte zwischen 1935 und 1991 den Großhandel reglementiert und festgelegt, wer welches Bier zu welchen Preisen und in welchen Mengen kaufen oder verkaufen durfte. Für Suter war das die Gelegenheit, neue Kunden zu gewinnen. „Wir wechseln jetzt vom Schlafwagen in den Schnellzug", sagte er bei einer Verkaufssitzung kurz nach dem Ende des Bierkartells. „Es gab Jahre, in denen ich pro Monat einen neuen Kunden gewonnen habe", erzählt er stolz. Es scheint, als ob Suter nie zur Ruhe kam.

Die Frage nach seinem Schlafpensum lässt ihn schmunzeln. „Fünf Stunden Schlaf reichen mir", sagt Suter und wischt Bedenken beiseite. „Die heutige Jugend kann das nicht verstehen, aber ich gehöre zur alten Schule." Während seiner langen Dienstjahre war Hans Suter keinen einzigen Tag krankgeschrieben, worauf er mit sichtbarem Stolz hinweist. Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass er nie wirklich Urlaub gemacht hat. „Am Meer würde ich krank werden", ist er überzeugt.

Seinen beruflichen Erfolg als Verkäufer führt er auf die „Vier M" zurück, wobei er erläutert, wofür diese vier Buchstaben stehen: „Menschen muss man mögen." Diese Lebensweisheit hat ihm geholfen, nicht nur seine Kunden stets in die Augen zu schauen, sondern auch ihre Bedürfnisse zu verstehen. „Sie haben mir immer ihre Sorgen erzählt, und ich wusste immer genau, was sie bewegt." Auch seinem Arbeitgeber gegenüber zeigt Hans Suter seine Dankbarkeit. „Ich hatte immer viel Verantwortung und konnte sehr selbstbestimmt arbeiten. Deshalb hat es auch zu 99,9 Prozent so gut geklappt", sagt er. Und was ist mit den restlichen 0,1 Prozent? „Da habe ich ein paar Franken verloren", fügt er mit einem schelmischen Lächeln hinzu. „Man muss optimistisch bleiben, und ich bin ein optimistischer Mensch."

Was die Zukunft für ihn bereithält, lässt er offen. „Mal schauen", sagt er mit einem vielsagenden Gesichtsausdruck. Er plant, mehr Zeit zu Hause zu verbringen und seine Enkelkinder öfter zu sehen. „Es ist wahr, dass meine Familie viel auf mich verzichten musste", bemerkt Suter nachdenklich. „Die Gesundheit ist das Wichtigste, und meine stimmt. Ein paar gute Jahre dürfte ich also hoffentlich noch haben."

Weitere Beiträge