Wirtschaftliche Lage des GFGH: Konjunkturmonitor stimmt optimistisch

Von den milliardenschweren Hilfsprogrammen und Maßnahmen der Bundesregierung habe auch der GFGH profitiert, wie der Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels (BV GFGH) mitteilt.

So bewerteten knapp 58 Prozent der Unternehmen die Geschäftslage im zurückliegenden Jahr 2022 mit gut. Für 28,3 Prozent der Unternehmen sei sie befriedigend gewesen und nur knapp 13 Prozent der Getränkefachgroßhändler hätten mit einer schlechten Geschäftslage zurechtkommen müssen. Beim Blick auf die Ertragslage der Unternehmen schlügen die schwierigen Rahmenbedingungen dann doch härter durch, so der Verband weiter. Hier seien es 40 Prozent der Unternehmen, die ihre Ertragslage noch mit gut bewerten. 34,3 Prozent seien zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2022 und knapp 24 Prozent bewerteten diese als schlecht.

Den Blick in die Zukunft gerichtet, überwiege trotz anhaltender Inflation und zunehmender Verunsicherung – gerade aufseiten des Endverbrauchers – der Optimismus. Fast 56 Prozent der Unternehmen gingen für 2023 von einer gleichbleibenden oder besseren Geschäftsentwicklung und Ertragslage aus. Hingegen 45,5 Prozent befürchteten für das laufende Geschäftsjahr eine schlechtere Geschäftsentwicklung und knapp 42 Prozent stellten sich auf eine schlechtere Ertragslage im laufenden Jahr ein, so die Ergebnisse weiter.

Obwohl die Unternehmen des Getränkefachgroß- und -einzelhandels gerade in den letzten Monaten durch kumulativ auftretende, kostensteigernde Faktoren erheblich belastet worden seien – Stichworte: Energiepreise, Maut, Dieselpreis, Lohnkosten etc. – und dadurch auch massiv an Liquidität verloren hätten, würden lediglich 27 Prozent der befragten Unternehmen in 2023 auf die Investitionsbremse treten, ihren finanziellen Einsatz im Vergleich zum Vorjahr zurückschrauben. Gut 48 Prozent der Unternehmen seien mit einer gleichbleibenden Investitionsplanung ins neue Jahr gestartet. Etwa 22 Prozent der Befragten würden – sicherlich auch getrieben durch teilweise erheblich gestiegene Beschaffungskosten – ihr Engagement gegenüber 2022 ausbauen. Die Investitionsstimmung in der Branche könne damit also durchaus als gut beschrieben werden.

Und dennoch sei ein klares politisches Signal dringend geboten: Die Senkung der steuerlichen Belastung von Unternehmen müsse in Angriff genommen werden. Gerade die Unternehmen des Mittelstands brauchten einen größeren fiskalischen Freiraum, um die Herausforderungen der Transformation hin zu einer nachhaltigen und CO2-freien Wirtschaft bewältigen zu können.

Die Situation am Arbeitsmarkt bereite den Getränkefachgroßhändlern zunehmend Sorge. Der Mangel an Arbeitskräften führe hier zum Verlust von Umsatz und Ertrag. Insoweit ist es ein Lichtblick, dass 2022 knapp 60 Prozent der Unternehmen die Anzahl der Beschäftigten unverändert hätten halten konnten. Für die nächsten sechs Monate würden 70 Prozent der Unternehmen von einer unveränderten Anzahl der Beschäftigten ausgehen. Etwa 18 Prozent der Unternehmen verfügten über freie Arbeitsstellen und suchten neue Mitarbeitende.

Ein ähnliches Bild zeichne sich auch bei der Entwicklung der Ausbildungsplätze in 2023 ab: Über 75 Prozent der Unternehmen böten eine unveränderte Anzahl von Ausbildungsplätzen zum neuen Ausbildungsjahr an und rund 12 Prozent würden das Angebot an Ausbildungsplätzen sogar ausbauen. Wohlwissend, dass es im „war of talent“ im Jahr 2023 mehr brauche, als „nur“ einen guten und sicheren Ausbildungsplatz anzubieten.

Dies zeige sich auch darin, dass Unternehmen ihre Bereitschaft, mobiles Arbeiten aktiv anzubieten und auszubauen – in Bereichen wo es möglich ist –, verändert hätten. Für gut 50 Prozent der Unternehmen gehöre die Möglichkeit des mobilen Arbeitens heute zum Alltag und das bei überwiegend mittelständisch geprägten Organisationsstrukturen.

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