Reh Kendermann zieht Bilanz zum Geschäftsjahr 2021/22

Premium-Markengeschäft ausgebaut – weiterer Bauabschnitt am Standort fertiggestellt

Geschäftsführer Alexander Rittlinger. Foto: Reh Kendermann

„Wir haben in den letzten Monaten enorme wirtschaftliche Verwerfungen erlebt, die noch immer anhalten“, beschreibt Geschäftsführer Alexander Rittlinger die Rahmenbedingungen des Geschäftsjahres 2021/22. Preisdruck, Rohstoffknappheit und sinkende Verbrauchernachfrage aufgrund von generellen Inflationssorgen waren die anspruchsvollsten Aufgaben für das Geschäft. „Wir befinden uns in einem großen Dilemma: Wir müssen viel teurer einkaufen, während sich auf der anderen Seite im Handel, vor allem im internationalen Geschäft, höhere Preise nur sehr schwer durchsetzen lassen. Zudem ist das Personal knapp und die Beschaffung ist eine Herausforderung.“

Zufrieden ist Rittlinger mit der Entwicklung der internationalen Tochtergesellschaften und Beteiligungen von Reh Kendermann. Als sehr gut bewertet der Geschäftsführer wiederholt die Entwicklung des rumänischen Weinguts von Reh Kendermann, Crama Oprisor. „Dieser Standort bringt so erfolgreiche Weine in den Markt, dass wir im Geschäftsjahr in Ausbau und Optimierung stark, insgesamt 1,5 Mio. Euro, investiert haben“, berichtet Rittlinger. So entstand im Berichtsjahr ein neues Fertigwarenlager, zudem wurden neue Tanks angeschafft. Insgesamt erzielte Rumänien ein Umsatzplus von mehr als 10 Prozent. Die Beteiligung an North South Wines (NSW) setzte ihr starkes Wachstum im britischen Markt fort. Die Corona-Pandemie hat dieses Geschäft deutlich nach vorne gebracht. Yapp Brothers konsolidiert nach den starken Corona-Jahren auf höherem Niveau.  

Bei der Entwicklung des eigenen Weingutes Napier im südafrikanischen Wellington sieht der Geschäftsführer Potenzial. „Weine aus Südafrika tun sich am Markt weiterhin schwer“, erläutert Rittlinger. Dennoch ist er zuversichtlich: „Wir werden unseren Weg, Premiumweine anzubieten, weiterverfolgen, auch wenn wir hier einen längeren Atem benötigen.“ Die Devise von Reh Kendermann lautet: Weniger ist mehr. So trug der Verkauf einer größeren Farm in Paarl deutlich zur Entlastung von Keller und Personal bei. Ziele sind nun die Konzentration auf die Flächen in Wellington und die stetige Qualitätsverbesserung. Rund 10 ha wurden daher aufbereitet. Diese werden in den nächsten zwei Jahren mit Rotwein neu bestockt. Erfolgreich abgeschlossen werden konnte die Fairtrade-Zertifizierung von Napier. 

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