Keltersaison 2022: hohe Qualität, Menge unter Erwartung

Fruchtsafthersteller keltern 382 Mio. l Apfelsaft.

Foto: VdF

Wetterbedingte Ernteschwankungen und die damit verbundene Verfügbarkeit von Rohware gehören zum normalen Geschäftsbetrieb der Fruchtsafthersteller. Allerdings erhöhen die Wetterextreme der vergangenen Jahre zunehmend das wirtschaftliche Risiko für die Betriebe, da es hier häufiger zu erheblichen Schwankungen bis hin zu kompletten Ernteausfällen bei einzelnen Obstarten kommen kann. Im Bereich Streuobst kommt erschwerend hinzu, dass die Erntemengen jährlich weiter sinken werden, da die Bestände überaltert sind und dem Klimastress nichts entgegensetzen können. In diesem Jahr konnte eine Absatzschwäche auf dem Frischmarkt einen gewissen Ausgleich schaffen. Die höhere Aussortierquote ging in den Verarbeitungssektor und konnte auf diese Weise den Frischmarkt stützen.
 
Die angespannte Situation im Bereich Energie, deren Kosten sich teilweise verdreifacht haben, erschwert allerdings weiter die Planung für das neue Jahr. Für VdF-Geschäftsführer Heitlinger sind in dieser herausfordernden Marktsituation alle Akteure gleichermaßen gefordert: „Gegenseitiges Verständnis und Akzeptanz für den stark gestiegenen Aufwand aufseiten unserer Mitgliedsunternehmen ist ein entscheidender Faktor für die nachhaltige Sicherung des außerordentlich vielfältigen deutschen Fruchtsaftmarktes mit Hunderten Unternehmen, von der regional agierenden Kelterei bis zum international aufgestellten Markenartikler.“
 
Fruchtsäfte haben in Deutschland eine über 150-jährige Tradition. In keinem anderen Land der Welt gibt es so viele Fruchtsafthersteller wie bei uns. Rund 300 Betriebe produzieren jährlich ca. 3 Mrd. Liter Frucht- und Gemüsesaft, Frucht- und Gemüsenektar sowie stille Fruchtsaftgetränke.

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