Getränkeindustrie vor digitalem Brückenschlag zur Bio-Branche

Bereits in den nächsten Wochen soll eine neue Schnittstelle ermöglichen, dass Getränkehersteller ihre Stammdaten auch an den Bio-Handel senden können.

Damit schaffe es der getITEM-Standard bisher getrennte Universen zu verbinden. Getränkehersteller könnten damit einfach und effizient sowohl den Getränkefachgroßhandel, via GS1 GDSN den Lebensmitteleinzelhandel und zahlreiche Onlineshops als auch künftig den Bio-Handel erreichen.

Möglich werde die Ausweitung des getITEM-Standards durch die Zusammenarbeit dreier Kooperationspartner, die zu den jeweils führenden Anbietern ihrer Segmente zählen. GEDAT Getränkedaten, Hamburg, ist ein Gemeinschaftsunternehmen der führenden Getränkehersteller. Sie betreibt eine Plattform für den Informationsaustausch in der Getränkebranche, auf der 80 Hersteller und über 2.000 Getränkefachgroßhändler ihre Artikelstamm- und Vertriebsdaten austauschen.

Die GEDAT ist auch Hüterin des getITEM-Datenmodells. Maßgebliche Instanz in der Bio-Branche ist die DATA NatuRe, Obernkirchen, in der rund 1.400 Mitgliedsunternehmen aus der Bio-Branche organisiert sind, darunter viele spezialisierte Händler. Dritter Partner ist Systrion, Hamburg. Der IT-Dienstleister ist Spezialist für das Management von Produktinformationen. Er hat Cloud-Dienste entwickelt, die sich zu einem Product Information Hub kombinieren lassen und damit zu einer Komplettlösung für das effiziente Handling von Produktstammdaten.

Getränkehersteller können künftig ihre Stammdaten über getITEM auch an den Bio-Handel senden. (Graphik: GEDAT)

 

Darüber hinaus biete Systrion mit dem zertifizierten Datenpool prootec seit diesem Jahr auch einen direkten Zugang zum internationalen GS1 GDSN-Netzwerk. Systrion ist nicht nur Technologielieferant für das Datenportal getITEM der GEDAT, sondern auch enger Partner der DATA NatuRe, also mit beiden Welten bestens vertraut. Diese technologische und fachliche Kompetenz ist die Basis, die die Entwicklung der Schnittstelle erst ermöglicht.

„Unser Ziel ist es, dem Getränkefachgroßhandel den Zugang zu Daten so einfach wie möglich zu machen. Hersteller sollen auf der anderen Seite über nur einen Kanal eine möglichst hohe Reichweite erhalten“, hatte Dirk Reinsberg, Sprecher des GEDAT-Stakeholder-Beirats, Ende August anlässlich der Weiterentwicklung des getITEM-Standards erklärt.

Diesem Ziel kommen die Getränkehersteller durch die Erschließung des Bio-Marktsegments deutlich näher, heißt es weiter. Die neue Schnittstelle befinde sich derzeit in der Testphase. Innerhalb der nächsten Wochen soll sie dann der deutschen Getränkeindustrie zur Verfügung stehen und den Herstellern ermöglichen, künftig über getITEM noch einfacher ihre Getränke in der Bio-Branche zu platzieren.

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